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Noch zu der Geschichte von holländischen Siedlungen in Kreis Brest

 


 

 

Die Reformationszeit hat eine wichtige Rolle im Schicksal der Europäer gespielt. Es hat alle ihre Lebensbereiche: sozial-politische, wirtschaftliche, ideologische und kulturelle, beeinflusst. Weißrussland gehört auch zu diesen Ländern.

Seit Mitte XVI entstehen auf dem Territorium von Weißrussland unter dem persönlichem Schutz von Fürst Radzivil protestantische Gemeinden in Wilno, Nesvizh, Brest, Kletschk, Keidan usw. Man hat dort Schulen, Kirchen, manchmal große Druckereien gegründet. Im Laufe der Zeit sind diese Gemeinde zu großen protestantischen Kolonien, zu den Zentren von Reformationsschulungen. Ein großes Teil von diesen Kolonien waren von Fronherr-Protektor, der protestantische Minister (Pastoren), sehr oft vom Ausland eingeladen, alimentiert hat, abhängig.

Ein großes Teil von Reformationsgemeinden war von kalvinistischen Gemeinden (XVI- Anfang XVII es gab 85 kalvinistischen Gemeinden, während arianische Gemeinde - 7) präsentiert. /2/. Es gab auch eine begrenzte Zahl von Lutheranischen Gemeinden. Dazu gehörten im großen und ganzen Bürger. /3/ Die ersten Erwähnungen über Lutherahnische Gemeinden in Weißrussland gehen zurück bis 1535, wenn Jurij Semjonowitsch, der Fürst von Sluzk, hat sein Grundstück für Bau der Lutheranischen Kirche bestimmt. /4/. Und zu dem Jahre 1539 war eine der ersten protestantischen Schule von Awraam Kulwo, Missionär von Lutherahnischem Bekenntnis, in Zahl von 50 Menschen gegründet. /5/.

Die Ideen von Luther sind in Weißrussland und Litauen hauptsächlich aus dem Fürstentum Preußen, wo seit 1925 das Luthertum zur Staatsreligion wurde, über Polen eingedrungen. Am angegebenen Ort in 1544 in der Stadt Königsberg wurde Lutherahnische Universität, wo ganz viele belorussische und litauische Protestanten eine Ausbildung bekommen haben, gegründet. In 1545 preußischer Herzog Albrecht hat nach Großfürstentum Litauen Lutherahnische Verkünder mit großer Zahl von gedruckten Lutheranischen Büchern gesendet und hat auch an der neueingerichteten Universität in Königsberg 8 Stipendien „für Litauer, die nicht Laien sind“, gestiftet. Die Leitung bei dem Lehrstuhl für Theologie hat obenerwähnter Awraam Kulwo übernommen. /6/

Zu der Mitte XVI hat sich die protestantische Missionsgesellschaft groß erweitert. Die Missionare haben Kolonien gegründet, die nicht nur der Verbreitung neuen Lehren befördert haben, sondern auch einen kleinen Gewinn an Feudalherr von Grundstücken gebracht haben. Zu dem Jahre 1564 gehört die Gründung von Holländer auf dem Territorium von Brester Gebiet rechtsbugisch zwei Lutherahnische Kolonien – Neudorf und Neubrow. Neudorf war 5-6 km nordwestlich vom Dorf Domatschewo, und Neubrow 2-3 km westlich.

Wahrscheinliches Hauptziel der Kolonisten war, durch Gemeinschaftsarbeit unter den Ortsbewohnern das Luthertum zu vorbereiten und dabei sich als persönliches Vorbild darzustellen. Man darf auch wahrscheinlich wirtschaftlichen Grund nicht außer Acht lassen. Wie dem auch sei, es ist noch zu früh Schlussfolgerungen aus dieser Frage zu ziehen.

Man muss betonen, dass die Frage hinsichtlich der Existenz von obenerwähnten Kolonien war, leider, nicht genug weder in wissenschaftlichen Quellen, noch in Publikationen für einen breiten Leserkreis, erläutert. Außerdem war für die lange Zeit nicht bekannt, wann und wer hat diese zwei Kolonien gegründet. Unvollständige Angaben darüber kann man im Artikel von dem berühmten belorussischen Ethnographen und Historiker I. K. Kirkor im Buch „Malerisches Russland“ finden. Er schreibt folgendes: "In Brest-Litauen Landkreis haben die Holländer noch im letzten Jahrhundert zwei Kolonien: Neubrow und Neudorf auf dem Land von dem Fürst Radzivill gegründet" /7/. Der Tatsache Rechnung trägen, dass das Buch in 1882 veröffentlich war, kann man zu dem folgenden kommen – Kolonien wurden im XVIII Jahrhundert gegründet. Der Mitarbeiter an dem Institut für Geschichte und Ethnographie bei der Akademie der Wissenschaften Weißrusslands I. Karatschenko in seinem Artikel in der Zeitschrift „Nessi“ (¹33 /141/ für 1994 /S. 20/) hat das Datum der Gründung von Kolonien Neudorf und Neubrow konkretisiert und nennt das Jahr 1790. Aber, so I. Karatschenko, Kolonien wurden nicht von Holländer,...sondern von Deutschen - aus der deutschen Stadt Würtemberg gebbürtig, gegründet. Wo steckt die Wahrheit?

Wenden wir uns zu den Papieren, die in der Filiale von Staatsdokumentenzentrale in Grodno und in Brest gespeichert sind.

In einer Erläuterungsschrift an Bürgergouverneur von Grodno steht folgendes: "in zwei Dörfer mit den Namen Neubrow und Neudorf, die von freien Ausländer (Holländer) bei Bug auf den Ländern von dem Fürs Radzivill besiedelt sind, wohnen 273 Menschen von evangelisch- augsburgischer Konfession".

Es gibt auch eine ganz interessante Tatsache – ein Gesuch von dem Neubrower Jan Zelent-Lipinski an der Kommission bei der Landregierung von Brest, wo steht: "Es ist schon 400 Jahren vorbei seitdem meine Vorfahren haben auf dem Recht von den ewigen Nutzungseigentümer ein Landstück in der Größe von 9 ha in der Kolonie Neubrow Kreis Domatschewo, ehemaliges Eigentum von dem Fürst Radzivill, bekommen. Dieses Grundstück, geerbt von meinen Großvätern und Vätern, zur Zeit benutze ich" /10/. Das Gesuch ist mit 1925 datiert. Auf solcher Weise, die Behauptung, dass diese Kolonien nicht von Deutschen aus Würtemberg im XVIII, sondern nämlich von den Holländern in 1564 gegründet waren, ist begründet und überzeugend.

In diesem Zusammenhang entsteht eine Frage, wie konnte das Datum 1790 erscheinen? Man kann vermuten, dass nämlich in diesem Jahr die zweite Welle von Aussiedler aus Europa zu beobachten war, um so sehr, dass unter vielen Ortsbewohner üblich ist zu denken, dass die Kolonisten hier angeblich von Katharina der Große zur Wache an Übergang über Bug eingeladen waren. Es kann ganz viele Versionen geben. Wie dem auch sei, es ist ganz genau bekannt, dass unter Kolonisten und Grundbesitzern ein Vertrag, der ihre Beziehungen geregelt hatte, abgeschlossen war. Der Inhalt von der erster Version des Vertrages ist unbekannt, aber ist was anderes bekannt, dass am 11. (den anderen Quellen Nach am 16) /11/ Juni 1624 unter Kolonisten und dem Grafen Wladislaw Leshchinski einen neuen Vertrag abgeschlossen war. Laut diesem Vertrag "jeder Nutzungseigentümer hat 2 ha von dem Gemüsegarten und 1 ha von der bequemen Erde bekommen. Dafür soll jeden Nutzungseigentümer 15 Kopeken für jeden Hektar von dem Grundstück bezahlen" /12/. Am 23. April 1764 hat der Fürst Michael Radzivill ein Dokument ausgegeben, laut dem sollte man für jeden Hektar ein Goldstück und einen Groschen bezahlen, in Allgemeinem 6 Goldstücken /13/. Außerdem, in fünfzigen Jahren XIX "sollten die Bewohner von Neubrow für die Wache und Getreidehinbringen 60 Rubel, Steuern 93 Rubel und 74 Kopeken, also zusammen mit Bodensteuer 345 Rubel und 10 ½ Kopeken pro Jahr." /14/. Nutzungseigentümer hatten Recht Holz aus den Wäldern von Grundherrn zu benutzen. Die Kolonisten hatten auch Recht, angeblich noch von erster Vertragsversion aufbewahrt, ihre Grundstücke zu verkaufen.

In einem Punk des Vertrages stand fest: "Nutzungseigentümer können Grundstücke erben, dabei direkte Erben in erster Linie sind Söhne. Falls es keine Söhne gibt, dürfen die Töchter das Grundstück erben, und falls das Grundstück die Töchter besitzen, weil sie es wegen des Fehlens von Söhnen geerbt haben, wird dann weiter Grundstück von den Söhnen der Töchter zu gleichen Teilen geerbt". Im Allgemeinem hatten Nutzungseigentümer allein in Neubrow 614,5 ha für 35 Höfe. Und, wie steht in dem Protokoll von Rechtskontrolle der Nutzungseigentümer, "dieser Besitz war seit 1642 frei" /15/.

Die Kolonisten konnten ihre Grundstücken wegen Hochwasser, was passiert hier oft, komplett nicht benutzen. Ihre Landstücke befanden sich in direkter Nähe von Bug. Aus diesem Anlass im Bericht an Gouverneur steht folgendes /1821 ã./: "Die Kolonisten haben Landstücke bei Bug, wo jedes Jahr das Wasser hoch geht, deswegen haben sie keine Möglichkeit Getreide zu ernten, und benutzen nur Gemüsegarten und heubare Wiesen " /16/. Alteingesessene erzählen interessante Geschichten: wenn Wasser in Bug hoch gegangen ist, waren nicht nur Felder und Wiesen voll von Wasser, sondern auch Häuser, dann haben die Kolonisten Schweine, Hühner und andere Haustiere auf den zweiten Dachraum gehoben, wo sie zusammen diese „schöne“ Zeit abgewartet haben.

Aber trotzdem die Kolonisten säten Roggen, Hafer und Gerste /17/. Uns Flußauen ließen sie ziemlich große Viehwirtschaft zu haben. Schon Anfang XX hatten Kolonisten eigene Milchgenossenschaft, die sich mit Herstellung von verschiedenen Milchprodukten beschäftigt hat, Agrargenossenschaft "LAU" und zwei Windmühlen. /16/. Im Allgemeinen waren die Haushalte von Kolonisten ziemlich stetig, und die Kolonisten selbst waren ziemlich reich und deswegen konnten sie sich manchmal leisten die Bewohner von nächstliegenden Dörfern zu beschäftigen. Diese relativ gute Lage wirkt sich günstig aus: Kriminalitätsniveau war niedrig. Es waren keine wirtschaftlichen Streitigkeiten notiert. Alle Probleme wurden im Gericht gelöst.

Aber nicht alle Aspekte des Lebens waren so gut. Am 2. Februar 1928 hat der Pastor von Lutherahnischer Diözese in Neudorf die Interesse von Lutherahnen Schülern in Form vom Streik vertreten. Der Streik hat auch die Schulen in Domatschewo (insgesamt 500 Kindern und 5 Schulen) umgefasst /19/. Schwerpunkt des Streikes: in den Schulen von Neudorf und Neubrow, so wie in anderen Schulen von Domatschewo lernten 85-90% /20/ Lutherahnischer Kinder, aber die Lehrer waren in großer Maße Katholiken. Das hat den Eltern und den Pastor Ewald Lodwich beängstigt und empört /21/. Eltern hatten Angst vor der Katholisierung. Und mehrmalige Beschwerden an Schulkuratorium haben keine Ergebnisse gegeben. Dann hat sich Pastor Ewald Lodwich den Schritt getraut – ein Streik mit Kindern in Periode von 6. bis 19. Februar 1928 zu organisieren.

Die Polizei hat auf sich nicht lange warten lassen. Die Polizisten haben alle ihre Kräfte aufgeboten, um dem Streik ein Ende zu setzen. Waren alle möglichen Mittel eingesetzt. Der Präsident von Synode in Warschau schreibt davon folgendes: "Polizei terrorisiert, grob und boshaft misshandelt die Leuten. Es wurden Disziplinarstrafen mit Gesamtbetrag 5000 Goldstücken ausgegeben" /22/. Endlich, am 13. Februar, zu Beginn des siebten Tages sie wurden gezwungen dem Streik ein Ende zu machen.

Katholisierung und Polenisierung hatten kein Ende. Auf Anlas des Ministeriums des Innern in 1930 wurden die Kolonien Neubrow und Neudorf in Moscice-Dolne und Moscice-Gorne umbenannt. Das war so begründet: alle polnische Örter sollen polnische Namen haben /23/.

Deutsche Besatzungsbehörde in 1941 haben Kreis Brest besetzt, die Bewohner von ehemaligen Kolonien Neudorf und Neubrow als deutsche Siedlung anerkannt und den Bewohner als „Volksdeutsche“ genannt /24/. Der Bericht des Gendarmeriechefs von Brest-Litauen Bezirk enthält die Information über „Volksdeutsche“, in Lagebericht für 1944 stand: "Banditenlage auf dem Territorium des Brest-Litauen Bezirkes im Januar war äußerst schwer". Am 15.01.1944 haben die Banditen Kreisstadt Domatschewo angegriffen, dabei haben sie 27 Häuser in Domatschewo und 7 Häuser, inklusive Frauen und Kinder, in Kolonien verbrannt. Da ca. 600 „Volksdeutschen“, einschließlich Frauen und Kinder, waren nicht genug geschützt von Banditen, waren sie nach Belostok umgesiedelt" /25/.

 

 

 

Literatur:

1. Podoschkin S.À. Reformation und Gesellschaftsgedanken Weißrusslands und Litauens. -Mn., 1970. -S. 42.

2. Grundrisse der Geschichte Weißrusslands - Ìn., 1994 - Ò. ².- S. 173

3. Ignatowskij U.Ì. Kurzer Grundriss der Geschichte Weißrusslands - Ìn., 1992 - S. 116

4. Podoschkin S.À. Reformation und Gesellschaftsgedanken Weißrusslands und Litauens. -Mn., 1970. -S. 41.

5. Malerisches Russland. Unser Vaterland in seiner Boden-, Geschichte-, Stamm-, Wirtschafts- und Haushaltsbedeutung. Herausgegeben von Semjonow P. - Ò. III, T. I. - Ìn., 1993 - S. 101.

6. Dort, - S. 93, 102.

7. Dort, - S. 21.

8. Grodno Belorussische Staatsgeschichtearchiv, ô. 1, îï. 1, ä. 2334, ë. 1-2 /îá/; 11-14 /îá/.

9. Grodno Belorussische Staatsgeschichtearchiv, ô. 2, îï. 1, ä.3331, ë. 2 /îá/

10.Dort ë. 1

11 Grodno Belorussische Staatsgeschichtearchiv, ô. 1, ä. 2334, ë. 11-14 /îá/; , ô. 2,îï. 1. ä. 3331, ë. 2 /îá/

12. Grodno Belorussische Staatsgeschichtearchiv, ô. 2, îï. 1, ä.3331, ë. 2 /îá/

13. Grodno Belorussische Staatsgeschichtearchiv, ô. 1, îï. 1, ä. 2334, ë. 14 /îá/

14. Grodno Belorussische Staatsgeschichtearchiv, ô. 2, îï. 1, ä.3331, ë. 2 /îá/

15. Ibidem ë. 3

16. Grodno Belorussische Staatsgeschichtearchiv, ô. 1, îï. 1, ä. 2334, ë. 7

17. Grodno Belorussische Staatsgeschichtearchiv, ô. 93, îï. 4. ä. 13, ë. 67

18. Dort ä. 473, ë. 4; ô. 2, îï. 4, ä.2754, ë.39.

19. Dort ô. 1, îï. 2, ä.2321, ë. 32

20. Dort

21. Dort ë. 84 /îá/

22. Dort ë. 32

23. Dort 1, ä. 2456, ë. 2

24. Wissenschaftsakademie Weißrusslands ô. 4683, îï. 3, ä. 1043, ë. 29

25. Dort.

 

 

 

 

(ñ) Rosenblat Å.S.,Wojtishko R.
Erscheinungsdatum: 2008

 

 

 


 

 

 

 

 

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